chips, 1990
244 x 368 x 2 cm, Acryl / Lwd.

Wie groß sind die strukturellen Ähnlichkeiten zwischen dem Kunstsystem und der Welt der Spielcasinos. Wenn man vom Casino-Kapitalismus spricht, denkt man an Aktien- und Optionenmärkte, aber wie jüngst Luc Boltanski in seinem Buch "Bereicherung. Eine Kritik der Ware" herausarbeitete, werden auch Kunstwerke heutzutage vor allem wie Anlageobjekte behandelt, und Kapitalanleger setzen beträchliche Mittel ein, um das damit verbundenen Wertsteigerungspotential nicht zu verpassen. Wie sollte es möglich sein, dass die Kunst davon unberührt bleibt? Und auch wenn der Beitrag von Künstler*innen zu diesem Markt eng mit körperlichem und geistigem Einsatz verbunden ist, so ist es doch letztlich ein Einsatz von Zeit und intellektuellem Kapital, den in der Konkurrenz um Aufmerksamkeit aufbringen muss, wer an dieser Art spekulativer Wertgewinnung erfolgreich teilnehmen möchte.

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Michael Hauffen

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